DIW: Regulierung erhöht Eigentumsquote

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ein direkter Zusammenhang

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat gemessen, welche Auswirkungen eine verstärkte Regulierung im Wohnungsmarkt hat. Die Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie hier, den gesamten Bericht hier. Danach führt eine Regulierung der Mieten dazu, daß

  • Vermieter ihre Wohnungen zum Verkauf anbieten, weil sich das Vermieten nicht mehr lohnt,
  • regulierte Wohnungen billig bleiben, so daß die Mieter an ihnen festhalten und diese Wohnungen sehr begehrt werden,
  • die Mieten der unregulierten Wohnungen in die Höhe schießen und
  • ungeduldige Wohnungssuchende auf Eigentumswohnungen ausweichen müssen.

Das DIW zieht ein eindeutiges Fazit: es gibt einen Zusammenhang zwischen der Mietregulierung und der Eigenheimquote: je mehr Regulierung des Mietmarkts, desto mehr Menschen leben im eigenen Heim.

ein Berliner Beispiel

Ich bin Immobilienanwalt, die Gespräche mit meinen Mandanten belegen vorgenanntes Fazit. Vor einigen Tagen machte mich einer von ihnen auf ein Inserat bei Immoscout aufmerksam (pdf hier). Es sah zunächst aus wie ein Vermietungsangebot: eine schöne 4-Zimmer-Wohnung in Berlin-Lichterfelde für 1.400 Euro nettokalt. Bei Lektüre der Objektbeschreibung fand sich allerdings folgender Hinweis:

Objektbeschreibung
Hier könnte eine sehr schön geschnittene 4-Zi-Altbauwohnung in der Beletage (1. OG) eines Altbaus in Lichterfelde-West von Privat angeboten werden.

Angesichts der jüngsten politischen Entwicklungen in Berlin werde ich diese Wohnung nun jedoch nicht mehr vermieten, sondern verkaufen. Mietanfragen daher zwecklos! Bedanken Sie sich beim Berliner Senat und Frau Lompscher. Wenn Sie weiteres interessiert:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/entwurf-des-mietervereins-so-koennte-berlins- mietendeckel-aussehen/24597522.html

Falls Sie an einem Kauf der Wohnung interessiert sind, finden Sie die Verkaufsanzeige hier: …

Die Verkaufsanzeige bietet die Wohnung dann für 780.000 Euro zum Erwerb an, pdf hier.

Wer 780.000 Euro für eine 4-Zimmer-Wohnung ausgibt, muß mit 6% = 46.800 Euro Grunderwerbsteuer und weiteren rund 1,5% = 11.700 Euro Notar und Grundbuchkosten rechnen, das sind zusammen mit dem Kaufpreis 838.500 Euro. Wenn man das mit 1% Zins und 4% Tilgung finanziert, kommen jährliche Kreditkosten von 41.925 Euro zusammen, das sind 3.493,75 Euro im Monat. Ich halte es eher für unwahrscheinlich, daß das jemand macht, um die Wohnung anschließend für 1.400 Euro zu vermieten, zumal diese 1.400 Euro mit Blick auf den geplanten Mietendeckel ohnehin nicht nachhaltig sicher wären. Sondern hier wird vermutlich jemand kaufen, der selbst einzieht.

Miete für Steuer

Das Beispiel zeigt ebenfalls, wie Steuern die Mieten verteuern. Allein um die Grunderwerbsteuer wieder hereinzubringen, müßte ein Mieter 47 Monate lang jeden Monat 1.000 Euro zahlen, das sind 4 Jahre. Wenn er „nur“ 500 Euro monatlich für die Grunderwerbsteuer zahlt, sind es 8 Jahre. Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich verrückt.

Investieren auf Wohnungsebene

Zum Aufbau von Vermögen und passivem Einkommen aus Immobilien, insbesondere einer oder mehreren Eigentumswohnungen, habe ich ein ebook geschrieben, den Link zu Amazon finden Sie hier. Wer es lieber gedruckt in der Hand hält, findet es hier.

Wer unter den neuen Regeln nicht mehr vermieten, sondern selbst nutzen will: Eigenbedarf

Wenn Sie sich zu dem Thema Eigenbedarfskündigung einlesen wollen, dann finden Sie zugehörige Blogartikel unter folgenden Links. Sie können natürlich auch einfach mich beauftragen, ich regle dann alles für Sie als Ihr Anwalt.